Samstag, 29. September 2007

Kapitel VII Von Seen, Wald und Inseln

Die entspannenste Art der Reise durch Estland ist sicherlich die Fahrt mit einem der zahlreichen Busse, die gerade die Städte Tallinn und Tartu in einem 30 Minuten Rhythmus verbinden und einen zweieinhalb Stunden quer durch das Land führen.

Gleichwohl der Autor berichten kann, dass er in einem solchen Buss sitzend mit dem Laptop die folgenden Absätze geschrieben hat, was nicht zuletzt durch die Etablierung von Steckdosen an manchen Plätzen möglich gemacht wurde, so rät er doch dem Neuling auf Estlands Wegen den häufigeren Blick aus dem Fenster.

Das besondere an Estland ist wohl die Landschaft. Es ist das Miteinander von Mensch und Natur, die kleinen Straßen die in die links und rechts von der Straße aufragende Wand aus Bäumen, die zu kleinen Häusern und Siedlungen führen, von kleinen Holzhäusern zu verfallenen Steinbauten aus der Zeit der Kolchosen bis hin zu Herrenhäusern und Denkmälern der Geschichte dieses kleinen tapferen Volkes. Es mag an der tiefen Liebe des Verfassers liegen, dass er stundenlang auf die dahin gleitenden Bäume blicken kann, die gleich und doch verschieden wirken, auf die schlanken Birken, die mächtigen Tannen, die majestätischen Laubbäume und die kleinwüchsigen Sträucher, die die Welt des Waldes von der Welt der Straße zu trennen scheinen.

Gleichwohl man diesem Land wünscht durch eine verbesserte Infrastruktur den Zugang für Touristen, Investoren und natürlich auch den Einheimischen zu optimieren so ist doch jeder Quadratmeter weniger Wald auch ein kleiner Verlust der estnischen Seele.

Wenn man von der russischen Seele spricht, die geprägt ist von der Weite und Offenheit der russischen Steppe, dann ist die estnische Seele geprägt und baut auf auf den mächtigen und alles beherrschenden Wälder. Nach außen wirkt der Wald verschlossen und unnahbar. Er erscheint undurchdringlich und kann den Betrachter auf den ersten Blick verängstigen. Doch traut man sich in den Wald hinein, dann offenbart er seine Wohlgehüteten Schätze. Die Esten sind gewiss kein offenes Volk wie man es von den Russen sagt und auch kennt. Doch ein Este wird, wenn er einen einmal in dein Herz aufgenommen hat, stets ein guter Freund bleiben.

Natürlich ist dies ein Klischee und kann bestimmt durch andere Beispiele widerlegt werden. Doch dieses Bild des estnischen Volkes trifft – nach der Einschätzung des Verfassers – gut die Wirklichkeit. Es sei jedem Gast in diesem Land vergönnt sich durch Ehrlichkeit und Offenheit in die tiefen des estnischen Seelenwaldes zu wagen und die Freundschaft zu erspüren.

Kapitel nicht vollständig! Fehlt: Saaremaa Hiiuma Muhu und 1501 andere Inseln

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